Das Kulturparlament Soest e.V.

 

... wurde im Jahr 1999 gegründet, um mit den Mitgliedsbeiträgen für Kunst- und Kulturprojekte in Soest Fördergelder bereit zustellen. Die Idee des Vereins ist, dass die Mitglieder des Vereins jedes Jahr in der Mitgliederversammlung, dem Kulturparlament, entscheiden, welche Schwerpunkte der Verein in der Kulturförderung in Soest setzen wird. Das Kapital des Vereins sind seine Mitglieder, die mit 65 € Jahresbeitrag dafür sorgen, dass Fördermittel für Kulturprojekte in Soest zur Verfügung gestellt werden können.
Im Jahr 2005 hat der Verein eine ergänzende Kulturstiftung ins Leben gerufen. Sie ist  Partnerstiftung der Bürgerstiftung Hellweg, mit der das Kulturparlament Soest eng verbunden ist. Erträge aus der Stiftung ergänzen das Vereinskapital.
Über die lokale Kulturförderung hinaus, engagiert sich seit 2006 das Kulturparlament Soest in der Ausrichtung des Wilhelm-Morgner-Stipendiums.

Vereinschronik Kulturparlament

Das "Kulturparlament Soest e.V." fördert in Soest Kunst und Kultur seit seiner Gründung am 18. September 1999. Der Gründung des Vereins war 1996 die Verabschiedung des ersten Haushaltssicherungskonzeptes der Stadt Soest vorausgegangen. Mit massiven finanziellen Kürzungen in der Förderung von Kunst und Kultur provozierte diese Entscheidung den Widerstand von vielen Bürgerinnen und Bürgern und Künstlerinnen und Künstlern, die sich in der Initiative "Titanic" organisierten.

Die engagierte Diskussion über die Notwendigkeit der Förderung von Kunst und Kultur fand ihre Fortsetzung in elf Sitzungen des "Runden Tisches Kultur" und im späteren „Kulturforum“.

Dabei ging es immer auch um die Kultureinrichtungen der Stadt Soest und um die Frage, mit welchen Inhalten und Ansprüchen sie gefüllt werden sollten. Erstmals wurden ausgehend vom "Runden Tisch Kultur" Leitideen für den Kulturbereich der Stadt Soest formuliert.

Der Verein Kulturparlament Soest sieht sich in seinem Gründungsverständnis als ein Ergebnis dieses Diskussionsprozesses. Die Förderung von Kunst und Kultur soll offen, transparent und die Teilhabe als Prinzip angelegt sein, so die Diskussion bei der Vereinsgründung.  Die Gründung und Namensgebung stand unter dem Eindruck der Idee des Sozialparlaments im Lippischen Raum, das sich zur Förderung von sozialen Projekten gegründet hatte.  

Mitgliedsbeiträge ausschütten

Die Gründungsidee war, einmal im Jahr die Mitgliedsbeiträge in einer Sitzung des Kulturparlaments an Künstlerinnen und Künstler auszuschütten. Dazu wurde jährlich die lokale Kulturszene aufgefordert, sich um 2.500 DM, später Euro, zu bewerben. Zur Vergabe wurden Kriterien entwickelt, die sehr darauf setzten, dass sich mit der Förderung Impulse der Weiterentwicklung freisetzten. Bereits das erste Förderprojekt 2001 von Gero Troike fand in der lokalen Kulturpresse Beachtung und löste massive Kritik aus. Der Vorstand hat die Gelegenheit genutzt,  in einer gut besuchten Diskussionsveranstaltung das Projekt positiv zum Thema zu machen.

„KulturTafel“

Im Vorfeld der Diskussion um die Gründung einer Bürgerstiftung hat das Kulturparlament gemeinsam mit der Soester Tafel das Projekt der "KulturTafel" auf den Weg gebracht. Im Januar 2005 hatte diese gemeinsame Initiative die Idee, im Blauen Saal der Stadt Soest 180 geladene Gäste mit einem Kulturprogramm und mit einem mehrgängigen Menue zu unterhalten. Eine Versteigerung von Kunstobjekten war der Höhepunkt des Abends. Der Erlös der Veranstaltung wurde zwischen der "Soester Tafel" und dem "Kulturparlament Soest" aufgeteilt. 

Heinrich-Böll-Stiftung NRW – Verleihung der Auszeichnung „Der Heinrich“ 2005

Dieser Ideen- und Innovationspreis der Heinrich Böll Stiftung wurde vom Verein mit Freude entgegengenommen und hatte eine direkte Auswirkung. Die Laudatorin bei der Verleihung, Adrienne Goehler. Sie war unter anderem später Mitglied der Jury zur Vergabe des Wilhelm-Morgner-Stipendiums.

https://www.boell-nrw.de/de/2006/05/06/heinrich-ii-laudatio-bei-der-verleihung

Partnerstiftung Kulturparlament

Mit dem Finanzierungsbaustein aus der "KulturTafel" und 28 Zustifter*innen hat im Jahr 2005 der Verein die "Partnerstiftung Kulturparlament" ins Leben gerufen und 25.000€ bei der Bürgerstiftung Hellweg-Region einlegen können. 

Wilhelm-Morgner-Stipendium

Im Jahr 2006 hat sich das Kulturparlament mit der Übernahme der Ausrichtung des Wilhelm-Morgner-Stipendiums noch einmal verändert. Die Vergabe des Stipendiums war im Jahr 1998 von der Stadt Soest aufgegeben worden, aber mit der Initiative des Kulturparlaments wurde das Stipendium wiederbelebt und mit dem Abschluss einer Rahmenvereinbarung im Juni 2006 wurde die Finanzierung über sechs Jahre sichergestellt. Hinter dem Stipendium stehen private Sponsoren, die Ingrid-Kipper-Stiftung, die Bürgerstiftung Hellweg-Region, die Stadtwerke Soest und die Stadt Soest. Das Kulturparlament hat die Organisation und die Begleitung des Künstlerstipendiums übernommen. Die Vergabe der lokalen Kulturförderung wurde nun im zweijährigen Rhythmus und im Wechsel mit der Vergabe des Stipendiums organisiert.  

Künstlerhaus im Paulipark

Das Künstlerhaus im Paulipark konnte das Kulturparlament im Rahmen der Organisation des Stipendiums 2006 von der Stadt Soest anmieten. Es ist Arbeits- und Wohnort für Stipendiat*innen. Es wird vom Vorstand bewirtschaftet und in den Zeiten zwischen den Stipendien kulturtragenden Vereinen in Soest zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt.  

Wegmarken am Hellweg

2011 beschloss das Kulturparlament das WEGMARKEN Projekt aus dem Jahre 2001aufzugreifen und es mit einer Erweiterung zu aktualisieren. Dazu schrieb der Verein einen Wettbewerb aus, der im Dezember 2012 von einer Jury entschieden wurde. Dem Künstler Ekkehard Neumann, Münster, wurde mit seinem Entwurf "Bodenfaltung" der erste Preis zuerkannt. Der Wettbewerb wurde aus Vereinsmitteln finanziert, während zur Realiserung dreier Wettbewerbsarbeiten 35.000€ an Landesmitteln zur Verfügung standen. Die Skulptur "Kontur" von Ulrich Möckel und die Skulptur "Durchblick" von Kirsten Kaiser wurden zusammen mit der "Bodenfaltung" im Jahr 2013 realisiert.

Soester Kulturappell

In der Kaserne Bem Adam hat sich nach dem Abzug der Belgischen Streitkräfte ein reges Kulturleben im Block 3 "Geschichtswerkstatt" und "Französische Kapelle" und "Belgisches Museum" im Block 4 sowie "Künstlerhaus Bem Adam" entwickelt. 2015 hat das Kulturparlament die dortigen Befürchtungen, bei einem Verkauf der Kaserne nicht gehört zu werden, aufgenommen und einen gemeinsamen Kulturappell der Kulturvereine in Soest formuliert, mit dem der Bürgermeister Dr. Ruthemeyer auf die unsichere Situation aufmerksam gemacht wurde.

Glasmalereiführer

Auf Initiative unseres Mitglieds Dr.Hermann Buschmeyer hat sich eine Gruppe Interessierter mit der Glasmalerei in Soester Altstadtkirchen befasst. Es entstand eine Broschüre mit dem Titel 'Zeitgenössische Glasmalerei in Soester Altstadtkirchen'. Diese Broschüre wurde in einer Auflage von 1000 Stück vom Kulturparlament Soest herausgegeben.

Skulpturenradweg

Der 58 km lange Skulpturenradweg entlang der Wegmarken wurde 2018 von Vereinsmitgliedern geplant und mit Fördermitteln der LEADER-Region umgesetzt.     

Spartenförderung

Im Jahr 2019 wurde die bisherige Praxis der Kulturförderung des Vereins Kulturparlament überdacht und das Ausschreiben von Kulturprojekten wurde aufgegeben. An diese Stelle rückte die Idee, mit einer Spartenförderung bestimmte kulturelle Bereiche gezielter ansprechen zu können. In den Vordergrund rückte, neben Einzelprojekten, zunächst die Sparte der Amateurtheater in Soest.

Die Sparte “Soester Amateurtheater” sollte als Ganzes in ihrer kulturellen Bedeutung für Soest stärker erkennbar gemacht werden. Um die Möglichkeit zu schaffen, dass sich die Mitglieder der unterschiedlichen Amateurtheatergruppen kennenlernen und die Gruppen sich vernetzen, haben wir Theaterworkshops organisiert und Gesprächskreise angeboten.

Den  Theatergruppen wurde 2021 ein zweitägiger Theaterworkshop im Bürgerzentrum Alter Schlachthof angeboten, der mit 25 Teilnehmer*innen sehr gut besetzt war. Aus dem Kreis der Teilnehmer*innen kam der Wunsch nach einer Wiederholung des Workshops, der dann 2022 vom Kulturparlament  umgesetzt wurde.

Es werden weiterhin auch Theaterprojekte gefördert. Um auch Jugendliche in die Theaterarbeit einzubeziehen, ist das Vorstandsmitglied und Theaterpädagogin Barbara Kiwitt initiativ geworden und hat 2022 ein Theaterprojekt für Jugendliche aufgelegt.

 

 

 skulpturenverzeichnis